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  • Nadine Riesterer-Wolfsberger

Was bedeutet 'authentisch sein'?


Nadine Riesterer

Kennt ihr das Wort authentisch oder echt?

Ich liebe es immer, wenn ich Personen treffe, welche einfach SICH mit mir teilen und zwar mit allem was dazugehört, mit allen Stärken und Schwächen, Ecken und Kanten, Rundungen, allem was rund läuft oder eben mal total danebengeht. Ja eben das Sprichwort «No-body is perfect» wirklich zu fühlen und zu verkörpern.

Für mich bedeutet es auch, mich mehr und mehr anzunehmen und mich zu verstehen, dort wo ich gerade jetzt in meiner Entwicklung bin. Dabei hilft mir zurück zu meinem Körper zu kommen, seine Signale wieder wahrzunehmen und damit stets eine feinere Antenne zu entwickeln bzw. die Antenne ist ja schon da, doch total verstaubt. Seit ich angefangen habe sie zu polieren und immer wieder eine Schicht mehr wegfällt, desto feiner bin ich auch mit allem, was mir mein Körper ganz simpel und automatisch mitteilt.

Es fängt schon damit an darauf zu hören, wenn ich Durst habe, dann dies nicht zu unterdrücken und baldmöglichst etwas zu trinken. Genauso wenn ich an einer Arbeit dran bin und eigentlich auf die Toilette müsste, dies nicht noch mega lange raus zu zögern bis die Arbeit getan ist. Ja das ist echt ein Vorhaben, wenn frau sich das 30 Jahre abgewöhnt hat, liebevoll auf Ihren Körper zu hören. Die letzten 4 Jahre, seit ich nun mit polieren begonnen habe, fühlen sich schon um einiges besser an – ja ich schaffe es schon viel öfter die Arbeit zu unterbrechen und auf die Toilette zu gehen, wenn sich die Blase oder der Darm meldet. Das scheint vielleicht banal, aber es tut so gut. Das mit dem Essen und Trinken ist noch eine etwas grössere Herausforderung, doch seit ich meinen kleinen Sohn stille, merke ich meinen Durst schon mehr und wenn sich dann wieder mal sehr unangenehmer Schleim am Ende des Nasengangs bildet und es sich im Rachen unangenehm anfühlt, dann weiss ich, jetzt habe ich definitiv zu wenig getrunken.

Doch wieder zurück zum Thema. So ehrlich wie möglich zu mir selbst und mit allen um mich herum zu sein, dabei sind mir diese drei Worte «Walk Your Talk» wie eine Brücke. Sich nicht verstecken zu müssen hinter einer Fassade, sondern einfach sich zeigen wie man/frau ist – egal in welchem Umfeld. Ich mag diese Trennungungsfelder und Rollen, welche wir im Leben kreieren überhaupt nicht.

Ich bin Nadine bei der Arbeit, Familie, Freunden, beim Einkaufen, beim Spazieren, beim Reisen – dieses Verbiegen und es allen Recht machen wollen, habe ich lange genug ausprobiert und es ist extrem unangenehm und sehr anstrengend. Ja, es erschöpft mich geradezu. Ehrlich gesagt, erhole ich mich immer noch davon und stets wird mir wieder etwas mehr bewusst, hey da ist es wieder, das Muster und ich verbiege mich gerade – STOP! So mag ich auch dieses Sprichwort sehr gerne «Allen Menschen Recht getan ist eine Kunst die niemand kann». Zu lernen ich selbst zu sein und dass mich dann gewisse Leute mögen und andere nicht, das ist die Herausforderung, denn wer möchte nicht am liebsten von allen gemocht und super toll gefunden werden?

Ahhh, ganz wichtig, Selbst-Wert, seitdem ich mich auch als wertvoll empfinde und angefangen habe mich mehr und mehr zu mögen, eben anzunehmen und mich für mich einzusetzen und zu äussern, kann ich auch viel mehr zu mir stehen und dementsprechend gehen. Diese Reise ist unendlich und geht somit immer weiter oder besser gesagt tiefer. Es ist ein nach Innen-Horchen, anstatt mich im Aussen zu verlieren und ein Wieder-Erlernen meiner inneren Stimme, die Rückkehr dazu, meinem Gefühl und meiner Wahrnehmung zu vertrauen und nicht abhängig zu sein von DEM Mr. Guru XY oder Mrs. Dr. so und so – warum geben wir jemandem ausserhalb mehr Wert als uns?

Wir sind doch in Essenz gleich viel wert – am Ende haben wir alle einen Körper mit Organen, Blutgefässen, Haut und Haaren, müssen uns er-nähren, trinken, auf die Toilette gehen und ent-leeren, schlafen und uns bewegen. Wann immer ich diese Ungleichheit bei mir entdecke, bin ich dabei herauszufinden, was ich mir hier in den Weg stelle, um mich entweder für mehr oder weniger als mein Gegenüber zu sehen – denn nur wenn wir auf der Ebene der Gleichwertigkeit sind, fühle ich mich wirklich wohl. Geht das euch nicht auch so? Daran arbeite ich ständig, denn die Gesellschaft mit all Ihren Idealen und Bewertungen, Bildern und Glaubenssätzen fördert keine Gleichwertigkeit, sondern Wettbewerb – ein Kräfte messen, sei dies physisch oder psychisch oder wie auch immer. Ja ihr merkt’s, da ist noch etwas Frust da, dies zu akzeptieren, dass vieles in der Masse einfach nicht förderlich ist.

Doch es bringt nichts mich darüber zu ärgern, denn diese Energie gilt es lieber für was wert-volles zu verwenden.

Und sowieso sind wir doch alle so einzigartig – nur unter diesem Aspekt macht das Sich-Vergleichen schon gar keinen Sinn – da können wir von der Natur und den Tieren so einiges lernen. Ein Affe käme nie auf die Idee ein Fisch sein zu wollen, sondern liebt es einfach Affe zu sein, ja schwimmen kann er ja lernen, doch trotzdem bleibt er ein Affe und wird kein Fisch dadurch. Der Fisch kann ja mal probieren auf Bäume klettern zu lernen, doch hier wird’s schon lebensgefährlich bei diesem Wagnis.

So möchte ich wie der Affe und der Fisch einfach Nadine SEIN und sie in all ihren Entwicklungsphasen, mit allen Fehlern und allen Wonnetaten annehmen, denn nur wenn ich das mit mir selbst kann, kann ich das auch mit allen anderen. Seit kurzem habe ich einen ganz tollen und wertvollen jungen Mann in meinem Leben, der mir alles ganz ehrlich und authentisch aufzeigen wird, ja ich bin überzeugt, dass ich so vieles von unserem Sohn lernen werde bzw. wir. So habe ich auch schon vieles von dem grösseren jungen Mann, meinem Ehemann gelernt und auch das hört nie auf. Ich schätze diese zwei Männer sehr, denn sie sind meine 24h Stunden Spiegel und Schule, um zu sehen wie toll ich bin und wo ich in mein Verhalten, mein Tun noch schleifen darf. Natürlich sind wir uns alle diese Spiegel und mit diesem Bewusstsein und der stetigen Selbstreflektion durchs Leben zu gehen, bedeutet für mich ebenfalls authentisch sich selbst zu sein. 'Walk Your Talk' indem man/frau dazu steht oder geht was sie/er sagt ist hier eine Brücke, denn dadurch zeigt sich ganz automatisch was wahr oder eben nicht wahr ist und so kann immer wieder neu entschieden werden – ok das hat sich als nicht wahr entpuppt und somit lasse ich es los und es fällt weg oder das hat sich als wahr gezeigt und somit behalte ich es bei mir und nehme es mit auf den Weg.

Was heisst es denn für Euch authentisch Euch selbst zu sein?

Ich freue mich über euer Teilen. 😊

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